Erste Eindrücke… Anreise, Rundreise und die Hochschule

Nunmehr sind schon fast vier Wochen verstrichen, seitdem ich hier in Norwegen bin. Vier Wochen, die wie im Flug vergingen. Diese Feststellung machte heute (der Text wurde am 24.8.05 erstmalig verfasst) auch mein bester Freund, der mich nach hierher begleitet hat und noch ein paar Tage verdienten Urlaub verbrachte. Holger, gut daheim angekommen? ;) Wo fange ich nun am besten an? Vielleicht ganz am Anfang?!

Dienstag 9.8.2005 – Nach einem letzten guten Mittagessen zuhause bei Muttern und einem Vormittag der mit dem extremen Zupacken meines Wagens verbracht wurde,ging es endlich los. Holger wurde noch kurz abgeholt und diverse Provianteinkäufe für die Fahrt wurden auf dem Weg zur Autobahn auch noch getätigt. Am letzten Supermarkt angekommen verreckte mir dann die Kiste. Ich wurde schon kurzfristig sehr nervös, weil ich dachte, dass wir die Fähre in Rostock um 23 Uhr, bei einem solchen Auftakt, sicher nicht erreichen würden. Nunja, nach einem kurzen Telefonat mit der Opelvertragswerkstatt meines Vertrauens und dem Anrücken des Meisters, der auch gleich eine neue, stärkere und einfach bessere Batterie mitbrachte und diese gegen die alte tauschte, stand dem Kreuzzug nach Skandinavien nun nichts mehr im Wege. Also ab auf die A9 gen Norden. Noch eben kurz in Merseburg vorbei und Post abgeholt. Liegt ja eh auffm Weg nach Rostock. War bis Merse schonmal ein netter Ritt. Diskussionstoff gab es von meiner Seite aus genug, denn ich wollte von dem Naturphilosophen an meiner Seite wissen wieso gerade heute die Batterie verrecken musste. Eine endgültige Antwort haben wir auch nicht finden können, nachdem wir Leipzig hinter uns gelassen hatten. Das Thema war denn auch gegessen. Brummbrummfahrfahr. 21:00 Rostock Fährhafen angekommen. Vorher das Ticket im Internet bestellt und noch nicht bezahlt. Das kann man auch sehr gut Vorort machen. Funktioniert einwandfrei (zumindest mit TT-Line). Fähre fahren macht Spaß… dachte ich! Falsch gedacht! War ich bis zum Abend des 9.8.2005 noch islamfreundlich gestimmt, so änderte dieser Abend meine Ansichten komplett. Gerade als ich es mir auf einer Sitzgruppe ein wenig gemütlich gemacht hatte – wir hatten keine Schlafkabine gebucht (grober Fehler!) – kam ein Islambruder und machte sich es dort auch gemütlich. Damit habe ich ja erstmal noch kein Problem. Aber innerhalb von zehn Minuten lief denn die ganze Sippe von dem Bruder auf – ca. 15 Menschen – und machte sich dort auch breit. Ruhe finden, oder gar ein Auge zu machen war defintiv nicht möglich! Bis nach 2 Uhr nachts machten die Kinder dieser Islamisten fetz! Das Familienoberhaupt kniete permanent in der Ecke auffm Gebetsteppich (der wohl gen Mekka gerichtet war (wie der Kamerad jedoch die Richtung auschecken konnte ist mir schleierhaft)) und war am beten. Als sich der dicke denn schlafen legte – die Kinder machten noch immer was sie wollten, vorallem Lärm – dauerte es nicht lange bis die nahöstliche Kettensäge ausgepackt wurde und der Obermulla anfing meterweise Holz zu sägen. Man hat der geschnarcht… Irgendwann nachts um 3 habe ich mich denn aufs Achterdeck verdrückt und mich dort in eine Ecke gelegt um wenigstens noch ein paar Stunden gedöst zu haben. Zum Glück kenne ich mich auf Schiffen aus… einen Vorteil muss es ja haben, wenn man der Präsident einer Turbojugend ist. (Kleiner Insiderwitz).

Mittwoch 10.8.2005, 06:00 – Conquering Sweden! Ankunft in Trelleborg. Das erste mal das ich im neuen Jahrtausend skandinavischen Boden betreten habe. (Ich war 1999 schonaml für drei Wochen zum Schüleraustausch in Schweden (Borås)). Wir verliesen den Hafen und waren sogleich auf der Europastraße 6 (E6)… die nun für die nächsten Tage unser treuer Begleiter auf dem Weg gen Norden bleiben sollte. Der Weg durch Schweden lies es denn auch noch zu, dass wir einen kleinen Abstecher zu meinen Gasteltern machen konnten. Gegen Mittag kamen wir in Borås (liegt ca. 60km in Landesinneren auf der Höhe von Göteburg) bei den Karlssons an. Barbru – die Gastmutti (kann man da so sagen?) – war noch immer so gut drauf wie sie mir noch in Erinnerung war. Bis halb drei hingen wir bei den Karlssons ab und hatten wirklich lustige Gespräche. Auch Holger war angenehem überrascht – nach anfänglichen Bedenken – wie locker Barbru und Peter (ihr Sohn) waren. Nach diversen Tipps wie wir am besten fahren sollten,um schnell nach Norwegen zu gelangen,ging es denn am Nachmittag von Borås aus weiter geradelinig über Trollhättan gen Norden… gen Oslo – das Tagesziel. Irgendwann um 23 Uhr und nach einigen Pausen – die nahezu schlaflose vorangegangene Nacht setzte einem denn doch etwas zu – kamen wir in Oslo an. Wir übernachteten an einer Shell Tankstelle die an einer großen Autobahn (davon gibt es in Norwegen ja nicht so viele, gerade mal ca. 400 km Autobahnnetz wie wir es kennen ist in Norwegen vorhanden) lag. Sitzend im Auto zu schlafen hat was… ein umlegen der Sitze war nicht möglich da wie Kiste bis unter das Dach randvoll gestopft war. Ich habe relativ gut geschlafen…

Donnerstag 11.8.2005, 06:00 – Richtige Kreuzzügler stehen beizeiten auf und reissen 700 km an einem Tag herunter. Mosjøen war das Tagesziel. Die Eindrücke, die auf diesem Abschnitt gemacht wurden, spiegeln die Bilder in der Gallerie (http://blog.angst.it) am besten wieder… Einen kurzen Zwischenstop haben noch wir in Lillehammer eingelegt. Dort hat sich Holger sein Ticket für die Rückfahrt am Bahnschalter aushändigen lassen. Aber zu lange wollten wir uns im Süden Norwegens auch nicht aufhalten… der Norden rief nämlich seine Jünger heim… und Nord Norge wurde, wie die Bilder belegen, an diesem Tag auch noch eingenommen.

Freitag 12.8.2005, 06:00 – aufstehen, Pferde satteln und knapp zwei Stunden später den Polarkreis überqueren. Die Gegend dort gleich einer Mondlandschaft. Alles sehr sehr karg, steinig und feucht. Wooohooo schnell weg da! Eine Urkunde, dass wir den Polarkreis überquert haben, konnten wir leider nicht abgreiffen, weil das Polarkreiszentrum erst um 9 Uhr öffnet und wir weiterhin mit vollster Kraft dem Heimruf des Nordens folgen mussten. Ob ich den Polarkreis jemals wieder gen Süden übertreten werde? Mal sehen ob das noch was wird mit der Urkunde. Sichtlich geschlaucht und nach über 2500 km Fahrt kamen wir denn endlich nach Mittag in Bodø an. Das Empfangskommitee war supernett und wollte auch gleich die volle Aktion starten. Darauf hatten wir aber erstmal wirklich keine Lust, da eine Dusche und schlafen uns viel essentieller erschienen… An diesem Abend war denn aber noch Grillen am Meer angesagt – organisiert von den Willkommensmenschen (gibt es sowas in Deutschland auch?) – und wenns was zu Futtern für lau gibt lassen sich der Holger und meine Wenigkeit nicht lumpen und laufen da natürlich auf, auch wenn man eigenlich besser schlafen sollte. Lecker wars dennoch. Bei dem Grillen hat man denn auch gleich den ein oder anderen ausländischen Mitstudenten kennenlernen können. Da sind wirklich ein paar scharfe Nummern dabei. Ein Mann aus China (Spitzname „Foog“ (steht für „Fuck“)) und seine beiden Ladies. Grazien. Mehr will ich hier erstmal nicht kommentieren. Holger hatte wohl noch eine sehr nette Unterhaltung mit einem Menschen aus Nepal, der auch ständig grinste und einen Lacher wie der Dalei Lama drauf hat. Ansonsten war nur noch schlafen angesagt. Achja, an diesem Abend traf ich denn auch noch die erste Mitbewohnerin der WG in der ich wohne. BWLerin aus Trondheim. Nix besonderes. Eher ruhig. Hier vielleicht gleich noch was zu den anderen. WG-Größe: 4 Personen. 2 BWLerinnen (beide eher ruhig und und unauffällig), 1 Typ, auch BWLer auch aus Trondheim und natürlich ich…

1 Gedanke zu „Erste Eindrücke… Anreise, Rundreise und die Hochschule“

  1. Spannend! Aber wirklich entspannt lesen laesst sich das weiss auf schwarz mit den Bilderseitenstreifen nicht *schiel* das flimmert nach einer Seite derbe… geht aber, wenn ich die Kontraste in meinem Bildschirm runterfahre..

    xxx

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